Gewinnerbekanntgabe 17. Vernon Smith Prize
18.02.2025

Internationaler Vernon Smith Prize in Vaduz verliehen

Der in Vaduz ansässige, liberale Think Tank European Center of Austrian Economics Foundation (ECAEF) hat den siebzehnten Vernon Smith Prize verliehen.

Die diesjährigen Gewinner des diesmaligen Essay-Wettbewerbs stammen aus Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA und sind für die feierliche Auszeichnung nach Vaduz gereist. In ihren Essays haben sie sich mit der folgenden Fragestellung befasst:

«Ist Bildung ein öffentliches oder privates Gut? Wer profitiert von Bildung?»

Durch PISA-Studien alarmiert, werden jährlich die – trotz vieler investierter Milliarden – unbefriedigenden Studienresultate zur öffentlichen Bildung heiss diskutiert. Nach herrschender Meinung wird Bildung als öffentliches Gut betrachtet, schlicht und einfach deshalb, weil sie der Allgemeinheit zugutekommt. Damit einher geht die Annahme, dass Bildung vom Staat zu regulieren ist und kostenlos oder zu angemessenen Kosten bereitgestellt werden soll. Doch wer profitiert tatsächlich von Bildung? Ist sie effektiv ein öffentliches Gut? Und inwieweit können staatliche Bildungssysteme dem Bedarf an Bildung entsprechen? Oder anders gefragt: Welchen Nutzen und Vorteile stiften dezentralisierte, offene Bildungssysteme?

Prof. Philipp Bagus, Wirtschaftsprofessor an der Universität Rey Juan Carlos in Madrid, erörtere in seinem Einstiegsreferat, was Bildung als subjektives Gut für sich beansprucht, und moderierte anschliessend die Preisverleihung.

Vier Teilnehmer haben sich mit ihren eingereichten Essays qualifiziert und sind von S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein (ECAEF-Stiftungsrat) und S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein (ECAEF-Präsident) ausgezeichnet und geehrt worden.

Die Gewinner des siebzehnten Vernon Smith Prize sind:

  • Marcos Lüdy (Argentinien) konnte den ersten Platz für sich beanspruchen und erhält ein Preisgeld von EUR 4’000
  • Garret T. Molloy (USA) überzeugte mit seinem Essay für den zweiten Platz und erhält ein Preisgeld von EUR 3’000
  • Olivia Opitz (Deutschland) und Patrick Tecklenburg aus Bludenz (Österreich) haben sich beide für den dritten Platz ex-aequo qualifiziert und erhalten ein Preisgeld von je EUR 2’000

Der Erstplatzierte Marcos Lüdy: «Bildung ist wesentlich für die individuelle Entwicklung, deshalb müssen Bildungsfragen mit größter Ernsthaftigkeit angegangen werden. Es ist unerlässlich, über den öffentlichen oder privaten Charakter von Bildung nachzudenken. Der staatliche Interventionismus auf dem Bildungsmarkt verursacht Nachteile. Ein freier Wettbewerb auf dem Bildungsmarkt kann effizientere und vorteilhaftere Bildungsalternativen entstehen lassen.»

Der Zweitplatzierte Garret T. Molloy: «Die Österreichische Schule der Nationalökonomie bietet einen Rahmen, der den Wert von persönlicher Freiheit sehr gut beschreibt. Diese Denkschule erlaubt eine effektivere Analyse gegenwärtiger wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Problemstellungen. Die zeitgenössische Wirtschaftswissenschaft vergisst zu oft die Bedeutung von individueller Freiheit. Im Bildungsbereich wäre bspw. ein Bildungsangebot in Form von Bildungsgutscheinen – analog des von Milton Friedman 1955 plädierten Gutscheinsystems – sowohl für Eltern als auch für Schüler vorteilhafter.»

Die Drittplatzierte Olivia Opitz: «Bildung ist weit mehr als Schule, Ausbildung oder das Verarbeiten von Informationen. Sie ist ein Prozess der persönlichen Entwicklung, mit dem praktisches und soziales Lernen und die persönliche Verwertbarkeit der erworbenen Bildung einhergeht. Im Bildungsbereich wäre ein hybrider Ansatz, der öffentliche und private Bildungsinvestitionen kombiniert, zielführend. Dadurch liessen sich der individuelle und der gesellschaftliche Nutzen maximieren und der Zugang zu sowie die Qualität von Bildung liessen sich verbessern.»

Der Drittplatzierte Patrick Tecklenburg: «Der Vernon Smith Prize Essaywettbewerb bietet die Möglichkeit, das Verständnis für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zusammenhänge zu schärfen, und er fördert kritisches Denken. Mit Blick auf die Fragestellung wäre eine nuancierte Betrachtung von Bildungsthemen für alle Beteiligten – politische Entscheidungsträger, Pädagogen und die Gesellschaft – zielführend. So liessen sich private Vorteile, öffentliche Verantwortung und das Verhältnis zwischen privaten und öffentlichen Bildungssystemen effektiver ausbalancieren.»

Der ECAEF-Stiftungsrat gratuliert den Preisträgern herzlich und richtet seinen Dank auch an alle Teilnehmenden, die ihre Essays eingereicht haben. Weitere Informationen zum Vernon Smith Prize sind hier abrufbar. Industrie- und Finanzkontor unterstützt als Sponsor den Vernon Smith Prize und schliesst sich den Gratulationen an.

Foto @ Paul Trummer c/o travel-lightart

Bildlegende (v.l.n.r.): S.D. Prinz Philipp von und zu Liechtenstein (ECAEF-Stiftungsrat), Olivia Opitz (Gewinnerin 3. Platz Co-Platzierung), Marcos Lüdy (Gewinner 1. Platz), Patrick Tecklenburg (Gewinner 3. Platz Co-Platzierung), Garret T. Molloy (Gewinner 2. Platz), S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein (ECAEF-Präsident)

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