Seit einigen Jahren lässt sich eine fortschreitende Regulierung und Kontrolle von Wirtschaft und Gesellschaft beobachten, die den Verwaltungsaufwand in Unternehmen stetig erhöht, Bürgern Auflagen zu deren Lebensführung macht und den Staatsapparat immer weiter aufbläht. In seinem aktuellen Beitrag für das Branchenmagazin Trusts & Trustees beleuchtet S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein wie die Beschlüsse der G20 damit zusammenhängen, wie das Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) in Bezug auf Transparenzregister zu verstehen ist und warum die EU-Taxonomie-Verordnung mit grosser Wahrscheinlichkeit zu Lasten von bestimmten Branchen, Unternehmern, Arbeitnehmern und Bürgern gehen wird. Für Treuhänder ist es notwendig, solche Entwicklung zu verstehen, damit sie weiterhin ihre ureigene Aufgabe erfüllen können, nämlich Vermögen und Werte langfristig zu erhalten und zu schützen.

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Am 22. Juni 1948 wurde Industrie- und Finanzkontor in das damalige Öffentlichkeitsregister eingetragen. Mitglieder des Fürstenhauses Liechtenstein gründeten das Unternehmen, um nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs Vermögen wiederherstellen und zielgerichteter verwalten zu können. Es zeigte sich, dass insbesondere die langfristige Absicherung von Vermögen ein zentrales Thema bildete.

Im Zuge der Wirren des Ersten und Zweiten Weltkrieges waren zahlreiche Vermögenswerte abhandengekommen und Existenzgrundlagen vernichtet worden. Diese Ereignisse hatten das Bewusstsein manifestiert, dass Vermögenswerte – materieller und immaterieller Natur – jederzeit verloren gehen konnten.  

Bereits Ende der Vierzigerjahre setzte in Westeuropa ein sich rasch vollziehender Wirtschaftsaufschwung ein, wodurch in relativ kurzer Zeit neues Vermögen und gesellschaftlicher Wohlstand aufgebaut werden konnte. In Deutschland trug die Wirtschaftspolitik unter der Leitung von Ludwig Erhard massgeblich zum Wirtschaftswunder bei. Auch in anderen europäischen Ländern führte der Wiederaufbau zu Wirtschaftswachstum.

In Nordeuropa herrschte jedoch Angst vor einem Einmarsch sowjetischer Truppen. In Italien und Frankreich bestand die Gefahr einer Machtübernahme durch kommunistische Parteien. Der kalte Krieg war in vollem Gange, eine sichere Zukunft war trotz internationaler Übereinkommen ungewiss. Geprägt von den Verlusten, die mit den Kriegsjahren einhergegangen waren, wünschten sich die Menschen aber vor allem eines: Schutz für ihre Familien und eine Absicherung von Vermögenswerten vor erneutem Verlust. Der Aspekt Schutz gewann zunehmend an Bedeutung.

Liechtenstein: ein sicherer Standort

Liechtenstein wurde als ein neutraler und sicherer Standort gesehen. Die Grundlagen dafür wurden bereits in den Zwanzigerjahren gelegt:

Fürst und Regierung legten einen wesentlichen Fokus auf die wirtschaftliche Entwicklung Liechtensteins und eine schlanke Verwaltung. Industrie- und Finanzkontor entwickelte sich im Verlauf der Zeit zu einem führenden Treuhandunternehmen mit einer Tradition in der Vermögensstrukturierung zum Schutz und langfristigen Erhalt von Vermögen und Werten. Die Wurzeln von Industrie- und Finanzkontor im Fürstenhaus Liechtenstein – das auf eine über 900-jährige Familiengeschichte zurückblicken kann – prägten das dafür notwendige Verständnis für Vermögen und das Verantwortungsbewusstsein für die nächsten Generationen.

Wo wir heute stehen

Geopolitische Umwälzungen, kriegerische Konflikte und geldpolitische Verwerfungen führen dazu, dass nationale Gesetze um internationale Standards erweitert werden, die von den grossen Staaten vorgegeben und über internationale Organisationen wie beispielsweise der OECD vorangetrieben werden. Hinzu kommen gesellschaftliche Gleichheitsbestrebungen und eine allgemein gesellschaftskritische Haltung gegenüber allem, was mit Vermögen zu tun hat. Sie gefährden Eigentumsrechte.

Für eine stabile Gesellschaft und Wirtschaft aber sind Eigentumsrechte eine Notwendigkeit. Wettbewerb ist die Essenz für eine gesellschaftliche Wohlentwicklung. Die Privatsphäre bildet eine Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit. Heute aber geben die Anerkennung eines diffusen Kollektivismus‘ und das Streben nach einer fehlgedeuteten Gleichheit die Richtung vor. In solch einem Umfeld gewinnt der Wunsch nach Sicherheit und einem legitimen Schutz für Familie, Unternehmen und Vermögen einmal mehr an Bedeutung.

Seit 75 Jahren stehen wir bei Industrie- und Finanzkontor im Dienst von Familien und Unternehmern. Wir fokussieren uns auf den langfristigen Erhalt und die generationenübergreifende Sicherung von Vermögen und Werten. Wir bauen und verwalten Vermögensstrukturen über Rechtsträger wie Stiftungen, Trusts oder andere Gesellschaftsformen, die den gegenwärtigen internationalen Anforderungen entsprechen und gleichzeitig flexibel genug sind, damit sie an zukünftige Veränderungen angepasst werden können. Dabei betrachten wir sowohl ein Vermögen als auch eine Familie stets aus einem holistischen Blickwinkel.

Wie wir die Zukunft sehen

Es gilt, sich vom Trugschluss zu lösen, dass Vermögensschutzlösungen aus zweifelhaften oder steuerlichen Gründen motiviert wären. Der rechtmässige Schutz von Vermögen und Werten ist ein legitimes und nachvollziehbares Grundbedürfnis, das seit jeher zum menschlichen Dasein gehört. Das Denken in Generationen, das über treuhänderische Vermögensstrukturen umgesetzt wird, ist Ausdruck für ein grosses Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem, was man erschaffen hat und jenen, die es weitertragen sollen. Dies spiegelt sich in der Tätigkeit von Industrie- und Finanzkontor.

In diesem Sinne sind wir bereit für die kommenden 75 Jahre. Wir werden die Entwicklungen im technologischen, regulatorischen und geopolitischen Bereich genau beobachten, um frühzeitig die sich daraus ergebenden Chancen und Risiken zu evaluieren und die Möglichkeiten für die Vermögensstrukturierung und den Vermögenserhalt vorausschauend und zu Gunsten unserer Kunden auszubauen.

Würden sie sich auf den Rathausplatz stellen und Flyer verteilen mit Angaben zu ihrer Person, ihrem Familienstand, Wohnort, Bank- und Wertschriftenguthaben und anderen Informationen? Sehr wahrscheinlich nicht. Transparenzregister – etwa das Verzeichnis wirtschaftlich berechtigter Personen (VwbP) oder das zentrale Kontenregister (ZKR), beide auch in Liechtenstein angewendet – enthalten jedoch solche Informationen und die Personengruppen mit Zugang dazu sind ziemlich weit gefasst.

Deshalb hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) im November 2022 die vierte und fünfte EU-Geldwäschereirichtlinie, die solche Register vorschreiben, teilweise für ungültig erklärt. Der Eingriff in die Privatsphäre sei zu gross, der Schutz von personenbezogenen Daten nicht gewährleistet. Der EuGH argumentierte, dass Verhütung von Geldwäscherei oder Terrorismusfinanzierung nicht an die Allgemeinheit abgewälzt werden könne. 2016 erklärte der EuGH auch die Vorratsdatenspeicherung für ungültig, weil eine anlasslose Speicherung von Daten sich europäischen Grundrechten widersetze. Dennoch werden weiter Daten auf Vorrat gespeichert. Solch ordnungspolitische Mängel werden toleriert, wie auch die teils widersprüchliche Gesetzgebung, die vorherrscht. Die Wirtschaft muss damit umgehen.

Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt wurde der Ruf nach Transparenz laut und Warnsignale mit Blick auf den «gläsernen Menschen» wurden weggewischt. Heute stehen wir genau dort. Das Recht auf Privatsphäre löst sich auf im Sog gesellschaftlicher Gleichheitsbestrebungen und einer «Verkriminalisierung» von Bürgern durch internationale Organisationen. Dies ist ein grosser ordnungspolitischer Mangel, aber kaum jemand stört sich daran. Wir stehen in einer Zeit, in der alles mit einem Vermögensbezug unter Generalverdacht steht.

Zudem ist die Welt sehr fragil geworden: Geopolitische Umwälzungen, kriegerische Konflikte, geldpolitische Verwerfungen etc. führen zu Instabilitäten und Verunsicherung. Für eine intakte Gesellschaft und Wirtschaft aber sind Sicherheit und Stabilität zentral. Je mehr die missverstandene Transparenz zunimmt, desto mehr wird deshalb der Bedarf nach Vermögensschutz steigen. Dabei gilt es, sich vom Trugschluss zu lösen, dass Vermögensschutzlösungen aus zweifelhaften oder steuerlichen Gründen motiviert wären. Der rechtmässige Schutz von Vermögen und Werten ist ein legitimes Grundbedürfnis.

Liechtenstein ist im weltweiten Vergleich ein robuster, stabiler und innovativer Staat. Der Finanzplatz beweist Wandlungsfähigkeit und bewährt sich auf globaler Ebene als verlässlicher Partner. Er geht konform mit europäischen und internationalen Standards und steht in einer langen Tradition von Vermögensschutz, Private Banking und Vermögensverwaltung über Generationen. Liechtensteinische Rechtsträger wie etwa die Stiftung sind kraft der EWR-Mitgliedschaft grundsätzlich in allen EU-Staaten anzuerkennen, auch wenn es noch immer Staaten gibt, die diesbezüglich mit Unwissenheit auffallen.

Das Stiftungsrecht bietet mit der Stiftung ein Instrument, das der langfristigen Vermögensausrichtung eine hohe Gestaltungsfreiheit einräumt. Private und gemeinnützige Zwecke können kombiniert und im Lauf der Zeit unterschiedlich stark ausgeprägt werden. Eine Vermögensstrukturierung über eine Stiftung bedingt immer, dass sie aktuellen Rahmenbedingungen entspricht und flexibel genug bleibt, um an Veränderungen angepasst werden zu können. Das setzt eine hohe Beratungskompetenz voraus. Zudem wird vor Einbringung von Vermögenswerten oft ein Steuer-Ruling mit den relevanten Steuerbehörden gemacht, um zukünftige Fragen bereits beurteilen zu können.

In Zeiten erheblicher Transparenz wird rechtmässiger Vermögensschutz ein wesentliches Thema. Unser Finanzplatz hat bewiesen, dass er Veränderungen offen gegenübersteht und gleichzeitig seiner Tradition folgen kann. Er steht für ein Denken in Generationen, entsprechend sind auch Treuhanddienstleistungen in Generationen zu denken. Vermögensschutz in Zeiten von Transparenz heisst, heute das morgen zu antizipieren. Dafür stehen der liechtensteinische Finanzplatz und der liechtensteinische
Treuhandstandort.

Anlässlich des bevorstehenden Finance Forums spricht I.D. Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein, im nachfolgenden Interview mit Dunja Goop, Chefredakteurin der liechtensteinischen Wochenzeitung Wirtschaft Regional, über die Zukunft und Gegenwart des Finanzplatzes, den Wandel in der Treuhandbranche und die Herausforderungen bei der Vermögensverwaltung.

Prinzessin Gisela, wie sehen Sie die Zukunft des Liechtensteiner Finanzplatzes?
Prinzessin Gisela Bergmann: Wir bewegen uns in einer fragilen, komplexen Welt. Die Basis der Finanzindustrie, Erspartes und Erwirtschaftetes zu sammeln und der Wirtschaft in Form von Kapital gezielt zur Verfügung zu stellen, bleibt jedoch unverändert. Die Finanzindustrie bildet eine wichtige Schnittstelle zur Realwirtschaft, entsprechend muss sie sich und ihre Finanzprodukte anpassen, das ist nicht neu. Globalisierung und Tech­nologie haben aber die Geschwindigkeit erhöht, mit der dies vollzogen werden muss. Deshalb ist es zentral, dass die Finanzindustrie und der Finanzplatz die Entwicklungen im technologischen, regulatorischen und geopolitischen Bereich genau beobachten, um vor allem für Kunden Chancen und Risiken vorausschauend evaluieren zu können. Unser Finanzplatz profitiert von seiner Kleinheit, da sie ihm die Agilität verleiht, um sich vorausschauend an den Wandel anzupassen.

Und wo steht der Finanzplatz heute?
Der Finanzplatz ist sehr gut aufgestellt. Es gibt ein klares Bekenntnis aller Finanzplatzakteure zu einer auf Langfristigkeit, Qualität und Stabilität gründenden Ausrichtung. Entsprechend hat er sich auf internationaler Ebene als verlässlicher Partner bewährt. Er ist konform mit europäischen und internationalen Standards, sehr gut vernetzt, in wichtigen Organisationen vertreten und beweist Innovationskraft. Er steht in der Tradition von Vermögensschutz, Private Banking und Vermögensverwaltung über Generationen hinweg. Zudem ist er in ein Umfeld eingebettet, das als Alleinstellungsmerkmal eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität bietet. Dies sind Faktoren, die unserem Finanzplatz Stärke und Widerstandskraft verleihen.

Wo sehen Sie den Finanzplatz in fünf bis zehn Jahren?
Politisch und wirtschaftlich instabile Zeiten erhöhen den Bedarf nach Schutz und Sicherheit. Dem kann unser Finanzplatz nachkommen, da hier eine lange Tradition und grosses Know-how vorhanden sind und die Kernkompetenzen der Finanzplatzakteure liegen. Mit Blick auf die technologische Entwicklung wird sich in Zukunft einiges tun, etwa im Bereich Tokenisierung oder künstlicher Intelligenz zur Steigerung der Kosten-, Verwaltungs- und Prozesseffizienz oder zur Entwicklung von personalisierten Angeboten. Es besteht aber die Gefahr, dass die Innovationskraft und unternehmerische Handlungsoptionen durch die stetig zunehmende Regulierung zu stark eingeschränkt werden könnten. Deshalb gilt es, achtsam zu sein und die Vorgaben von aussen grössenverträglich und wirtschaftsfreundlich umzusetzen.

Inwieweit hat sich die Treuhandbranche in den vergangenen Jahren gewandelt?
Die Treuhandbranche beteiligt sich aktiv an der Weiterentwicklung des Finanzplatzes. Hervorzuheben ist hier die Totalrevision des Treuhändergesetzes, mit der das Governance-System und Risikomanagement gestärkt wurden. Auch hat sie sich vertieft mit Reporting-Standards und der Sorgfaltspflichtgesetzgebung auseinandergesetzt. Gemeinsam mit dem liechtensteinischen Bankenverband hat die liechtensteinische Treuhandkammer zudem die Projektinitiative ergriffen, mit der eine zukunftsweisende Positionierungs- und Kommunikationsstrategie für den Finanzplatz entwickelt wurde. Das Ganze mündete in einem Public-Private-Partnership-Modell, das als Liechtenstein Finance bekannt ist. Dies sind ein paar Beispiele. Unsere Branche ist ein wichtiger Bestandteil des Finanzplatzes und trägt einen beachtlichen Anteil zur Bruttowertschöpfung Liechtensteins bei.

Ist es heute schwieriger Vermögen zu verwalten als noch vor ein paar Jahren?
Die Welt ist komplexer geworden und damit auch die Kundenbedürfnisse anspruchsvoller. Dazu kommt heutzutage die Komplexität von Regulatorien. Wir bei Industrie- und Finanzkontor entwickeln und verwalten treuhänderische Vermögensstrukturen über mehrere Generationen. Diese Generationen-Komponente bringt die Herausforderung mit sich, Vermögensstrukturen derart zu entwickeln, dass sie den aktuellen Rahmenbedingungen entsprechen, aber auch flexibel genug bleiben, um sie an zukünftige Veränderungen anpassen zu können.

Studierenden der Universität Liechtenstein winkt ein Preisgeld von 9'000 Schweizer Franken, wenn es ihnen gelingt, überzeugende Lösungsansätze für ein komplexes Fallbeispiel aus dem liechtensteinischen Treuhandwesen zu entwickeln.

Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass der Startschuss für den fünften I&F Family Wealth Preservation Award gefallen ist. Der I&F Family Wealth Preservation Award wird in Form eines Essaywettbewerbs in Kooperation mit der Liechtenstein Business Law School der Universität Liechtenstein durchgeführt und ist als Wahlmodul in den Executive Master of Laws (LL.M.) im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht eingebettet.

Das diesjährige, hypothetische Fallbeispiel handelt von Geschwistern einer Unternehmerfamilie, die mit dem Verkauf von Anteilen an einem Familienunternehmen nicht einverstanden sind. Sie haben zwar keinen Groll auf die Familie, aber dieser Verkauf hat sie in ihrem Ansinnen bekräftigt, einen eigenen unternehmerischen Weg einzuschlagen. Durch den Verkauf verfügen sie über ein stattliches Vermögen, mit dem sie nun in den Geschäftsbereich des autonomen Fahrens einsteigen wollen. Das Start-up ist gegründet und die Geschwister haben ein überzeugendes Geschäftskonzept entwickelt. In kurzer zeitlicher Abfolge wollen sie weitere Unternehmen in unterschiedlichen Ländern gründen und Kooperationen mit relevanten Herstellern und Entwicklern eingehen. Aufgrund ihrer Erfahrung möchten sie bereits heute vorsorgen, dass ihre zukünftigen Unternehmensanteile strikt zusammengehalten werden und im Familienbesitz verbleiben.

I.D. Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein, führt aus, dass das diesjährige Fallbespiel die Vielschichtigkeit aufzeigt, die bei einer Vermögensstrukturierung berücksichtigt werden muss: "Der Kern einer Treuhandtätigkeit liegt nicht primär darin, Rechtsträger zu errichten, sondern über verschiedene Mechanismen den langfristigen Erhalt von Vermögen und Werten zu sichern. Die nicht-rechtliche Perspektive und das Verständnis für eine Familie, ihre innerfamiliäre Situation sowie die Zielvorstellungen und Werte der Kunden sind dabei mindestens so bedeutsam, wie die rechtliche und steuerrechtliche Perspektive oder die passende Anwendung von Rechtsträgern. Wir freuen uns sehr, dass der I&F Family Wealth Preservation Award einmal mehr auf das Interesse der Studierenden stösst. Das verdeutlicht den Bedarf nach einem hohem Praxisbezug.“

Prof. Dr. Alexandra Butterstein ist vom Award überzeugt, weil er den Studierenden ermöglicht, ihr im Executive Master of Laws (LL.M.) im Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht erlangtes Wissen im Rahmen der Lösung eines vielseitigen und komplexen Falls aus der Praxis sowohl aus wissenschaftlicher als auch praktischer Perspektive anzuwenden. Der I&F Family Wealth Preservation Award rundet den Studiengang ab, indem er die Teilnehmenden auf die Anforderungen in der Praxis vorbereitet, so Prof. Dr. Butterstein.

Foto (c) Universität Liechtenstein

Das Fürstentum Liechtenstein ist ein kaum erkennbarer Punkt auf der Weltkarte. Ein kleines Land, das Fragezeichen hervorrufen kann, weil uns ein Gegenüber im ersten Augenblick nicht richtig zuordnen kann. Wundern darf man sich nicht darüber und ärgern schon gar nicht. Schliesslich zählt Liechtenstein nun einmal zu jenen Ländern der Welt, die flächenmässig unbedeutend sind und eine kleine Bevölkerung aufweisen – und dennoch souveräne Staaten sind. Meist staunt man bei genauerer Betrachtung dann auch, welche Wirtschaftskraft in dieser Kleinheit steckt.

Liechtenstein ist eines der am meist industrialisierten Länder der Welt und Heimat von Unternehmen, die zu den weltweiten Marktführern zählen. Die Volkswirtschaft ist breit diversifiziert, was im weltweiten Vergleich nahezu einzigartig ist. Sie setzt sich neben globalen Unternehmen aus zahlreichen Klein- und Mittelunternehmen zusammen, die in unterschiedlichen Sektoren tätig sind und das starke Rückgrat von Gesellschaft und Wirtschaft bilden. Hinzu kommt die Lage im Herzen Europas. Wir sind umgeben von friedlichen Nachbarstaaten. Diese Rahmenbedingung ermöglicht es uns, uns auf unsere Leistungsfähigkeit zu konzentrieren. Ein Blick über den Tellerrand zeigt, dass dies nicht selbstverständlich ist. Wir verfügen über bedeutende Stabilitätsfaktoren.

Als wesentlicher Stabilitätsfaktor zählt der politische Staatsaufbau Liechtensteins mit einer politischen Kultur kurzer und unbürokratischer Wege, einer pragmatischen und liberalen Grundhaltung – sowohl in Politik als auch Wirtschaft – und der Prämisse eines gesunden Staatshaushalts. Auch besteht ein grosser Respekt vor Eigentumsrechten. Liechtenstein verfügt mit seiner konstitutionellen Erbmonarchie über eine eigene Form von Staatswesen. Dieses führt zu einer sehr ausgewogenen Gewaltenteilung. Das in Liechtenstein herrschende Milizparlament bringt den grossen Vorteil, dass die gewählten Volksvertreter keine Berufspolitiker sind und dadurch nah am Puls des Volks handeln müssen. Zudem wirkt die hohe Gemeindeautonomie stabilisierend auf das Gesamtsystem.

Ein zentraler Stabilitätsfaktor bildet die in Liechtenstein demokratisch legitimierte Erbmonarchie, deren Rechte und Pflichten in der Verfassung verankert sind. S.D. Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein führt die resultierenden Vorteile in seinem Buch Der Staat im dritten Jahrtausend aus, wovon ich an dieser Stelle einen Satz aufgreifen möchte: „Die Erbmonarchie bringt ausserdem ein langfristiges, Generationen übergreifendes Element in die Politik ein, gegenüber der sehr kurzfristigen Perspektive, die sich in fast allen Demokratien durch die häufigen Wahlen ergibt.“

Die Monarchie entzieht sich kurzfristigen und populistischen politischen und wirtschaftlichen Strömungen und steht für Kontinuität und Verlässlichkeit. Sie betrachtet Entwicklungen aus einer übergeordneten und sehr langfristigen Perspektive. Davon profitiert Liechtenstein politisch und wirtschaftlich. Man erinnere sich, wie sich Fürst Hans-Adam II. seit jeher für eine eigenständige Aussenpolitik Liechtensteins eingesetzt hat und bspw. den Beitritt Liechtensteins zu den Vereinten Nationen (UNO) oder dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) förderte und durchsetzte. Diese und auch andere Bemühungen haben sich als richtig und wegweisend erwiesen.

Auch wenn Liechtenstein geografisch gesehen wenig Bedeutung hat, so verfügt es doch über viele Faktoren und Eigenschaften, die sich positiv auf politische und wirtschaftliche Prozesse auswirken und zudem einen positiven Effekt auf die gesellschaftliche Stabilität haben. Die Kleinheit zwingt uns Marktakteure, Entwicklungen vorwegzunehmen, vorauszudenken und auf lange Sicht zu handeln. Dadurch kann sich Liechtenstein seit Langem als stabiler und zuverlässiger Kleinstaat bewähren.

Der Finanzplatz ist nach der Industrie der zweitstärkste Wirtschaftssektor. Die Treuhandbranche bildet hier einen wichtigen Pfeiler, indem sie sich seit jeher auf die Sicherung von Vermögen über Generationen fokussiert – gerade in einem unberechenbaren Weltgefüge ein zusätzlicher Bürge für Stabilität. 

Gegründet 1948 von Mitgliedern der Fürstlichen Familie Liechtenstein, steht Industrie- und Finanzkontor seither mehrheitlich im Besitz und unter der Leitung von Familienmitgliedern. Ursprünglich als Family Office gehandhabt, zählt das Unternehmen heute zu den führenden Anbietern auf dem Gebiet der grenzüberschreitenden Vermögensstrukturierung und des langfristigen Erhalts von Familien- und Unternehmervermögen. Im Jahr 2020 wurde I.D. Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein, in den Verwaltungsrat gewählt. Zu Beginn dieses Jahres wurde sie zum CEO ernannt.

Prinzessin Gisela absolvierte ein Studium in Ingenieurwesen an der ETH Zürich. Es folgten berufliche Stationen im Investmentbanking und Ingenieurwesen in England, Kanada, Singapur und der Schweiz. Sie ist die Tochter von S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein.

Prinzessin Gisela, Sie haben Einblick in unterschiedliche Unternehmen genommen. Worin unterscheidet sich ein eigentümergeführtes Familienunternehmen, wie Industrie- und Finanzkontor, von anderen Unternehmen?
Der wesentliche Unterschied liegt in der Denkhaltung und in der sehr starken Verbundenheit der Familie mit dem Management, den Mitarbeitenden und Kunden. Das führt zu einer hohen Identifikation und einem überdurchschnittlichen Engagement. Deshalb sind Familienunternehmen in der Regel auch sehr langfristig ausgerichtet.

Also eine Vorbildfunktion der Familie?
Ja. In einem Familienunternehmen investieren Familienmitglieder für die unternehmerische Vision privates Kapital und Lebenszeit und verantworten sich persönlich für das Gelingen. Diese Werthaltung beeinflusst das unternehmerische Handeln und sorgt gegenüber Mitarbeitenden und Kunden für Sicherheit und Stabilität.

Inwiefern?
Die Familie bürgt mit ihrem Namen. Daraus entsteht im Unternehmen ein grundsätzlicher Ansporn zu überzeugen, durch Leistung und Qualität. Die familiären Werte bilden das Fundament für die Governance. Ein starkes, diversifiziertes Management und eine motivierte, gut ausgebildete Belegschaft, die hinter diesen Werten stehen. Durch die Verbundenheit mit der Familie ziehen alle an einem Strang, alle wissen um ihre Verantwortung und setzen sich aus persönlicher Überzeugung für das Unternehmen ein. Davon profitieren die Kunden.

Industrie- und Finanzkontor hat eine nicht alltägliche Herkunft. Wie spiegelt sie sich im Unternehmen wider?
Unsere Wurzeln liegen im Fürstenhaus Liechtenstein, das seit fast tausend Jahren Bestand hat und sich seit Beginn durch Leistungsbereitschaft, ein Gespür für Innovation und Unternehmertum und dem Streben nach Unabhängigkeit auszeichnet. Diese Tradition zieht sich als roter Faden durch die Familiengeschichte und ist bis heute prägend, auch für Industrie- und Finanzkontor. Wir betrachten Vermögen und Familie aus einem holistischen Blickwinkel und denken dabei in Generationen.

Industrie- und Finanzkontor fokussiert sich auf den langfristigen Erhalt von Vermögen und Werten für Kunden und strukturiert Vermögen über Rechtsträger. Wie spielt dieses Bewusstsein für Familie und Vermögen hier hinein?
Jede Kundensituation ist anders und jede Familie unterscheidet sich. Private Vermögen und insbesondere Familienvermögen sind so vielseitig, wie die Menschen, denen es gehört. Das
Bewusstsein für Familie und Vermögen äussert sich in unserem unternehmerischen Denken und Handeln und widerspiegelt sich in den individuellen Lösungen, die wir entwickeln. Wir
betrachten Vermögen stets aus einer objektiven Gesamtperspektive und fokussieren nicht nur die materielle, sondern vor allem auch die immaterielle Seite.

Warum ist die immaterielle Betrachtungsweise für eine Vermögensstrukturierung bedeutsam?
Werthaltungen, Bedürfnisse, Erwartungen und Zielvorstellungen sowie die Rahmenbedingungen, in die ein Vermögen eingebettet ist, sind Faktoren, die ein Vermögen langfristig beeinflussen. Deshalb erachten wir es als wichtig, darauf ein besonderes Augenmerk zu legen. Unternehmerfamilien unterstützen wir darin, ihre Vermögens- und Familienkultur zu formulieren und das innerfamiliäre Verständnis für das Familienvermächtnis zu stärken.

Irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem die Nachfolge in einem Familienunternehmen geplant werden sollte. Welche Punkte gilt es dabei zu beachten?
Abgesehen von der formellen Nachfolgeplanung bilden eine klare Kommunikation und eine positive Vorbildhaltung der Vorgängergeneration die Grundlage für eine gelingende Nachfolgeplanung. Im Weiteren sollten Familienmitglieder grundsätzlich beruflich und finanziell unabhängig sein, Erfahrungen sammeln, ein Interesse am Familienunternehmen zeigen und die entsprechende Leistungsbereitschaft mitbringen. Meine Schwester und ich wurden früh in Gespräche zur Unternehmensentwicklung und bei strategischen Entscheidungen miteinbezogen. Aber es war stets uns selbst überlassen, ob wir eines Tages die Verantwortung für das Unternehmen übernehmen wollen.

Die Welt steckt mitten in einer Transformationsphase: fortschreitende Digitalisierung, veränderte Kundenansprüche, Umwälzungen im Regulierungsgefüge, geopolitische Neuordnung. Worin sehen Sie die Hauptverantwortung einer Nachfolgegeneration liegen?
Zunächst sollte der Antritt einer Unternehmensnachfolge als Privileg und nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Das anvertraute Unternehmen sollte zugunsten kommender Generationen weiterentwickelt werden, sowohl auf familiärer Ebene als auch mit Blick auf Mitarbeitende und Kunden. Es gilt, der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung Sorge zu tragen. Die Zeiten sind herausfordernd, gerade mit Blick auf die Erosion von Privatvermögen durch Politik und Gesellschaft. Der zunehmende bürokratische Aufwand hemmt die Produktivität und gefährdet den gesunden Pragmatismus. Unproduktive Bürokratie muss vermieden werden. Gleichzeitig bietet sich ein enormes Potenzial für neue Geschäftsbereiche.

Wo sind Prioritäten zu setzen, um im gegenwärtigen Umfeld zukunftsfähig zu bleiben?
Wir stehen Veränderungen grundsätzlich offen gegenüber und richten unseren Blick nicht nur auf die Risiken, sondern insbesondere auf die Chancen von Trends und Entwicklungen, die wir regelmässig evaluieren. Eine Organisationsstruktur ist auf die Zukunft vorzubereiten und Mitarbeitende sind in ihrem Fachwissen zu stärken. Was die geopolitische Neuordnung anbelangt sind wir überzeugt, dass sie die Wichtigkeit des Vermögenserhalts weiter verdeutlicht. In politisch und wirtschaftlich instabilen Zeiten steigt der Wunsch nach Schutz und Sicherheit für Vermögen und nach einem Umfeld, in dem Eigentumsrechte respektiert werden.

Industrie- und Finanzkontor kennzeichnet seine Ausrichtung mit dem Claim «Wealth Preservation Experts», Nachhaltigkeit ist das Schlagwort der Stunde. Wie greift beides ineinander?
Wir fokussieren uns auf den langfristigen und auf Generationen ausgerichteten Vermögenserhalt im Sinne eines Gründers. Mit unserem Claim «Wealth Preservation Experts» bringen wir das auf den Punkt. Mit dem Aufbau, der Implementierung und Verwaltung von Vermögensstrukturen über Rechtsträger wie Stiftungen, Trusts oder andere Gesellschaftsformen schaffen wir die Grundlage, um mit Vermögen langfristig positive gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Effekte erzielen zu können. Aus der Governance-Perspektive bauen wir treuhänderische Vermögensstrukturen so auf, dass sie den aktuellen Bedingungen gerecht werden und flexibel genug sind, um sich an zukünftige Veränderungen anpassen zu können. Diese Flexibilität ist eine Grundvoraussetzung, damit eine Vermögensstruktur überhaupt generationenübergreifend erhalten und weitergeführt werden kann.

In der Finanzbranche bespielen vor allem Banken das Thema Nachhaltigkeit stark. Die Treuhandbranche zeigt sich hier zurückhaltend. Ist das Thema noch nicht spruchreif?
Die Bankenbranche ist wohl am direktesten betroffen von der aktuellen Definition nachhaltiger Geldanlagen. Entsprechend thematisiert sie das. Im Bereich Stiftungen und Trusts stellt der Nachhaltigkeitsgedanke jedoch seit jeher das Handlungsprinzip. Mit der Strukturierung über Rechtsträger wird der Grundstein für eine langfristige Ausrichtung von Vermögen gelegt. Vermögensstrukturen bedingen eine nachhaltige Vermögensbetreuung, eine langfristig tragfähige Vermögensveranlagung und einen zweckkonformen Vermögenseinsatz im Sinne der Stiftungs- oder Trustsatzungen, die meist eine Zeitperspektive über mehrere Generationen beinhalten.

Gestatten sie mir zum Schluss die Frage, wie ihre Vision von der Zukunft aussieht?
Die «Wealth Preservation» ist unser zentraler Leitwert, der sich nicht verändern wird. Entsprechend muss die Verwaltung von Vermögensstrukturen immer langfristig ausgerichtet sein und einer Gesamtstrategie folgen. Wir als Experten müssen im Sinne unserer Kunden die Zukunft antizipieren, stets ein paar Schritte weiterdenken und vorausgehen. Damit tragen wir dazu bei, dass unsere Kunden die Zukunft ihrer Familien, Vermögen und Werte dauerhaft sichern können. Entsprechend zählen zu unseren primären Zielen, die Möglichkeiten der Vermögensstrukturierung und des Vermögenserhalts vorausschauend auszubauen und unsere Produkte und Dienstleistungen weiterzuentwickeln.

Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein . Chief Executive Officer

Interview geführt von Susanna Gopp

Kürzlich wurde ich gefragt, wie sich Unternehmertum im Lauf der Zeit gewandelt hat? Meine Antwort war vielleicht nicht die, die sich mein Gegenüber erhoffte, denn Unternehmertum hat sich nicht wesentlich verändert. Es befasst sich nach wie vor damit, eine Marktnachfrage zu erkennen, Chancen zu prüfen und durch Innovationskraft und Mut passende Produkte und Dienstleistungen hervorzubringen. Dass jemand aus «Profitgier» Unternehmer wird, ist ein Trugschluss. Unternehmer setzen Kapital und Zeit ein, um ein Unternehmen aufzubauen und weiterzuentwickeln. Sie scheuen sich nicht vor dem Wettbewerb mit anderen. Durch das persönliche Engagement sind sie am langfristigen Erfolg interessiert, nicht am kurzfristigen Gewinn.

Was sich über die Zeit aber verändert hat, sind die Rahmenbedingungen, in denen Unternehmertum stattfinden kann. Heute ist das Regulierungs-, Zentralisierungs- und Harmonisierungsgefüge so eng geknüpft, dass es den unternehmerischen Wettbewerb behindert und Innovation erschwert. Wettbewerb ist der Motor für Verbesserungen und Innovation, eine Vielzahl von mittelständischen Unternehmen die Grundlage für eine florierende Volkswirtschaft. Von politischen und supranationalen Organisationen wird dies leider nicht verstanden. Unternehmer und Bürger werden zu reinen Abgabesubstraten degradiert.

Doch Unternehmer zeichnen sich auch aus durch eine positive Einstellung und langfristiges Denken. Sie bieten vielen Widrigkeiten die Stirn. Gerade Familienunternehmen steigern ihre Produktivität, unterstützt durch die Digitalisierung. Aber auch dem sind Grenzen gesetzt. Westliche Demokratien sollten sich in Acht nehmen, dass sie nicht die Gans, die goldene Eier legt, schlachten, indem sie die unternehmerische Schaffenskraft zunichtemachen.

Ein Kernelement langfristigen Unternehmertums bildet die bewusste Nachfolgeplanung. Einerseits wird damit bei der jüngeren Generation das Zugehörigkeitsgefühl und Verantwortungsbewusstsein gestärkt, andererseits die Zukunft für das Vermögen und Unternehmen identifiziert. Wie eine Nachfolgeplanung gelingt, erfahren Sie im Beitrag «Gouverner, c’est prévoir».

In diesem Sinne freue ich mich sehr, mit dieser Ausgabe bekannt geben zu können, dass wir bei Industrie- und Finanzkontor die Nachfolge geregelt haben und Prinzessin Gisela die operative Leitung per Anfang 2022 übernommen hat. Im folgenden Interview erhalten Sie einen ersten Eindruck von Prinzessin Gisela. Graf Francis von Seilern-Aspang und ich sind in unserer Rolle als geschäftsführende Verwaltungsräte weiterhin in der Kundenbetreuung aktiv und unterstützen das Führungsteam auf strategischer Ebene.

Michael von Liechtenstein . Geschäftsführender Verwaltungsratspräsident

«Gouverner, c’est prévoir; et ne rien prévoir, c’est courir à sa perte.» Emile de Girardin, ein französischer Verleger und Politiker, brachte damit auf den Punkt, worum es auch bei einer Vermögens- und Nachfolgeplanung geht: vorausschauend zu handeln, ansonsten man dem Verlust entgegensteuert. Oft leichter gesagt als getan! Denn so sehr ein Generationenwechsel Chancen bietet, birgt er auch Gefahren, wenn nicht strukturiert vorausgeplant wird.

Vermögen zu ordnen und Nachfolgen zu planen, sind meist keine einfachen Unterfangen, weil sich zur ökonomisch-rationalen Betrachtung eine ideell-emotionale gesellt. Diese
Dimension hat oft einen zentraleren Stellenwert, als man denkt. Jeder Generationenwechsel ist risikobehaftet, weil innerfamiliäre Gegebenheiten und eine dürftige Planung zur Bedrohung für das Familienvermögen werden können.

Wann ist «jetzt»?
Die Vermögens- und Nachfolgeplanung ist ein Prozess, der oft mehrere Jahre dauert. Wann der Zeitpunkt ist, ihn zu beginnen, hängt von vielen Faktoren ab. Ein zu frühes Einbinden kann in der Nachfolgegeneration Begehrlichkeiten wecken und die Persönlichkeitsentwicklung in eine falsche Richtung lenken. Bei einem zu späten Beginn kann der Prozess daran scheitern, dass die Kinder schon ihren eigenen Weg gehen, sich in anderen Bereichen etabliert haben und eine Rückkehr schwierig oder langwierig ist. Entscheidend aber ist der Wille des Übergebenden, den Nachfolgeprozess aktiv anstossen zu wollen. Der eigentliche Prozess beginnt in einem selbst.

Materielle Werte sind nicht primär
Die Wurzeln einer Nachfolge werden bereits in der Wiege der Kinder gelegt, über die Vorbildfunktion der Eltern. Durch unsere Eltern lernen wir, was das Leben ausmacht, was es bereithalten kann, wie Sachen zu bewerten sind und was wir mit unseren Fähigkeiten erreichen können. Diese Wahrnehmungen prägen die eigene Sichtweise auf Familie, Vermögen und Unternehmertum. Entsprechend gilt es, im Prozess nicht nur die materiellen Ressourcen zu fokussieren, sondern auch familiäre Werte, Traditionen, Geisteshaltungen und Rollenverständnisse zu erfassen. Sie beeinflussen das Familiensystem unterschwellig und können, wenn nicht thematisiert und berücksichtigt, zu einem späteren Zeitpunkt Familienvermögen und Familienglück gefährden. Vermögen bedeutet Verantwortung.

Verantwortung bedeutet, den Blick nach vorn zu richten. Was soll in Zukunft mit dem Familienvermächtnis geschehen? Was zählt zum Kernvermögen, was zum Restvermögen? Was soll erreicht, was will bezweckt werden? Wie soll die Nachfolgegeneration das Vermögen nutzen? Wer soll die Geschicke des Familienunternehmens übernehmen? Welche Rahmenbedingungen sind zu berücksichtigen? Diese und viele weitere Fragen gilt es zu klären und die Familie und das Vermögen aus einer objektiven, neutralen und zukunftsgerichteten Perspektive zu betrachten.

Unterstützung von aussen?
Für den Übergebenden ist dies mitunter ein mit Unsicherheiten und Zweifeln verbundener Weg. Zur Entwicklung einer zukunftsfähigen Vermögens- und Nachfolgestrategie lohnt es sich, Unterstützung von aussen beizuziehen. Unabhängige Experten verfügen über die notwendigen Fachkompetenzen und Kenntnisse in den unterschiedlichen Disziplinen. Die wohl fast bedeutsamere Funktion aber ist, dass sie zuhören, wegweisende Fragen stellen und in ihrer neutralen Position den Prozess zielgerichtet führen mit der Absicht, Familie, Vermögen und Unternehmen zu einem funktionierenden «Perpetuum mobile» zu vereinen.

Die fünf «essentialia negotii»
In Summe prägen fünf Faktoren das Gelingen einer Vermögens- und Nachfolgeplanung: Erstens die Analyse der Ausgangssituation und möglicher Problembereiche, um die reale Gesamtsituation von Familie, Vermögen und Unternehmen in wirtschaftlicher, finanzieller und persönlicher Hinsicht sichtbar zu machen und die Grundlage für eine realistische, tragbare Vermögens- und Nachfolgestrategie zu schaffen. Zweitens die Wertedefinition, um ein gemeinsames Verständnis für das Familienvermächtnis zu fördern. Die damit verbundene offene Kommunikation in der Familie ermöglicht, einen Orientierungsrahmen für die zukünftige Entwicklung von Familie, Vermögen und Unternehmen zu formen. Drittens die Zweckdefinition für Vermögen und Unternehmen, mit der auch die Diskussionsgrundlage in Bezug auf Beteiligungs- und Führungsnachfolge sowie Governance geschaffen wird. Viertens der Konsens aller Beteiligten, der notwendig ist für die Umsetzbarkeit einer Vermögens- und Nachfolgestrategie und die Handlungsfähigkeit der Familie stärkt. Fünftens die Sicherstellung von Flexibilität, um das Vermögen und Unternehmen an zukünftige Rahmenbedingungen anpassen zu können.

Die Rahmenbedingungen, in die Vermögen eingebettet ist, beeinflussen dessen Fortbestand. Währenddem man auf äussere Rahmenbedingungen oft nur passiv reagieren kann, kann man innere Bedingungen aktiv beeinflussen. Deshalb ist es ratsam, einen Vermögens- und Nachfolgeprozess mit professioneller Begleitung aktiv zu starten und dadurch die Zukunft von Vermögen und Familie zu sichern.

Francis von Seilern-Aspang . Geschäftsführender Verwaltungsrat

Seit Menschengedenken ist Vertrauen ein elementarer Bestandteil für ein gedeihliches Miteinander, sei dies in der Wirtschaft, in der Politik oder in der Gesellschaft. Ohne Vertrauen sind fruchtbare und gute Beziehungen unmöglich. Aber warum tut die Gesellschaft dann alles, um diesen elementaren Wert zu untergraben? In seinem aktuellen Artikel für Trusts & Trustees beleuchtet S.D. Prinz Michael von Liechtenstein die Bedeutung von Vertrauen für eine prosperierende Gesellschaft und Wirtschaft und damit verbunden die Rolle und Aufgaben der internationalen Treuhandbranche.

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Die Welt ist voller Unsicherheiten, was sich am vergangenen Jahrzehnt beispielhaft darlegen lässt: Auf die Finanzkrise folgten die Euro-Krise und die Krise der politischen Institutionen. Es kamen die Krim-Annexion und Flüchtlingsbewegungen aus Syrien und Afrika. Corona folgte und kaum scheint die Pandemie unter Kontrolle, stehen wir in Europa einem Krieg gegenüber, der viele Unwägbarkeiten mit sich bringt. Welche Rolle langfristiges Denken in einem solchen Umfeld spielt, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das internationale Währungssystem ist ein Spiegelbild von Unsicherheiten. Kaum eine Währung wurde nicht durch politisch motivierte, überhöhte Ausgaben innerhalb von Jahrzehnten inflationiert. Notenbankinterventionen brachten gewisse Währungen in ein neues Gleichgewicht, in jedem Fall aber
mündet währungs- und fiskalpolitische Unverantwortlichkeit in Inflation und Währungsreformen, die Vermögenswerte schwinden lassen. Eine Ausnahme bildet der Maria-Theresien-Taler, eine Silbermünze der Habsburgermonarchie, die bis in den arabischen und afrikanischen Raum gehandelt wurde und durch den stabilen Feingehalt und die einzigartige Prägung überzeugte. Der Taler, geprägt durch die österreichische Münze, erfreut sich heute grosser Sammlerbeliebtheit und ist ein Werterhaltungsmittel.

Das Grundproblem liegt in der Fehldeutung von Geld. Geldschöpfung, um exzessive Staatsausgaben zu decken, führt zwangsläufig zu einer Entwertung. «Cash is king» gilt schon lange nicht mehr. Deshalb sieht sich die Welt einmal mehr in einer vertrackten Situation, und wie so oft kommt ein Problem nicht allein. Lieferengpässe sind die Folge von politischen Verwerfungen und planwirtschaftlichen Exzessen, aber auch von Massnahmen infolge der Pandemie. Güterverknappung führt zu enormen Preisanstiegen, die jahrelang ausufernde Geldmengenausweitung von Notenbanken hat eine gewaltige Inflation in Anlagewerten wie Immobilien und Unternehmensbeteiligungen verursacht. Die staatliche Ausgabenpolitik und das unverantwortliche Prinzip der Notenbanken, Staatsdefizite abzudecken, schwappt jetzt auf Konsumentenpreise über. Zeitgleich verstärkt der Ukraine-Konflikt Knappheit auf den Agrarmärkten und Preisanstiege im Lebensmittel-, Rohstoff- und Energiebereich.

Wie gehen Menschen, die Stabilität und Sicherheit als Grundbedürfnisse sehen, damit um? Ausgedrückt in Anlehnung an den US-Ökonomen und Wirtschaftshistoriker Douglass C. North, der sich mit der Theorie der rationalen Entscheidungen befasste: In einer Welt voller Unsicherheit muss man eine Menge Dinge ausprobieren und dabei hoffen, dass einige davon auch funktionieren. Zu diesem «Ausprobieren» gehört ein langfristiges, vorausschauendes Denken. Denn was nützt es, wenn man Dinge ausprobiert, ohne den langfristigen Zweck und Nutzen zu hinterfragen? Da die öffentliche Hand meist wenig verantwortungsvoll mit Vermögen umgeht, liegt es am Einzelnen, dies zu tun. Privatvermögen ist wichtig für wirtschaftliches und gesellschaftliches Wohlergehen. Leider hat der Luxus der Wohlfahrtsstaaten eine Mehrheit dazu verleitet, langfristiges Denken als Angelegenheit des Staats zu sehen. Doch die Welt, wie sie sich heute zeigt, wird diese Haltung verändern.

Langfristiges Denken spiegelt Liechtensteins DNA wider. Das Land ist klein und kann nicht auf einen grossen Binnenmarkt oder eine Notenbank zählen. Es muss seit jeher verantwortungsvoll mit Ressourcen umgehen, entsprechend umsichtig agiert der Staat. Der Finanzplatz befolgt internationale Standards zu Compliance und Sorgfaltspflichten, die Akteure orientieren sich am europäischen Werte- und Rechtssystem, gleichzeitig bleibt man den über Jahrzehnte hinweg aufgebauten Kompetenzen treu: Kundenvermögen zu schützen und langfristig zu erhalten. Die Treuhandbranche bildet hier den zentralen Pfeiler. Der Aufbau, die Implementierung und Verwaltung von Vermögensstrukturen über Rechtsträger wie Stiftungen, Trusts und andere Gesellschaftsformen legen die Grundlage für eine langfristige Vermögensverwaltung. Langfristiges Denken ist für Liechtenstein seit jeher eine Selbstverständlichkeit und wird sich einmal mehr als Erfolgsrezept in diesen schwierigen Zeiten beweisen.

I.D. Gisela Bergmann, Prinzessin von und zu Liechtenstein, CEO und geschäftsführende Verwaltungsrätin von Industrie- und Finanzkontor, hat am 30. Mai 2022 in einer feierlichen Zeremonie die Gewinner:innen des vierten I&F Family Wealth Preservation Awards mit einem Preisgeld von CHF 9'000 ausgezeichnet:

Gewinner 1. Preis: Anton Löhmer (DE)

Gewinner 2. Preis: Marco Lettenbichler (AT)

Gewinnerinnen 3. Preis: Cynthia Kranz (LI) und Christiane Mocker (DE)

Der I&F Family Wealth Preservation Award ist als Wahlmodul in den LL.M.-Executive-Masterstudiengang in Gesellschafts-, Stiftungs- und Trustrecht der Universität Liechtenstein eingebettet und wird an Arbeiten verliehen, die durch einen hohen Praxisbezug und wissenschaftliche Expertise überzeugen. Der Award stellt eine wichtige Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis dar.

Erfahren Sie mehr in den nachstehenden Medienauszügen. Foto: Nils Vollmar, Balzers (LI).

In der westlichen Welt lässt sich eine zunehmend eigentumsfeindliche Einstellung beobachten. Die idealisierte Vision einer „sharing economy“ greift um sich, in der ein jeder ohne eigenes Zutun vom Wohlstand, Einkommen und Eigentum des Einzelnen profitieren kann und Besitz zum Allgemeingut wird. Wohin wird uns das Ganze führen? Welchen Einfluss wird dieses Streben nach einer Vergemeinschaftung von Vermögen haben?

In diesem Beitrag, der bei Trusts & Trustees erschienen ist, skizziert S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein die Risiken aber auch die Chancen, die damit einhergehen, sowie die Herausforderung für die Treuhandbranche.

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Seit einigen Jahren ist die Finanzindustrie, und insbesondere die Treuhandbranche, stark mit regulatorischen Veränderungen und Transparenzvorgaben konfrontiert. Problematisch an dieser Entwicklung ist, dass die Komplexität der Regulierungsvorgaben das Blickfeld für das Wesentliche einengt: die Kunden und die eigentliche Treuhandtätigkeit. Deshalb ist es an der Zeit, sich ein paar wesentliche Fakten wieder verstärkt ins Bewusstsein zu rufen. Lesen Sie mehr dazu im Beitrag, der bei Trusts & Trustees erschienen ist.

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Rund 6 Bio. US-Dollars in den USA, knapp 1 Bio. US-Dollars in Japan und circa 500 Mrd. Euro allein von der Europäischen Kommission, wozu noch die Unterstützungssummen der einzelnen Mitgliedsstaaten kommen – dies sind nur ein paar der Summen, die weltweit in Konjunkturprogramme fliessen, um die durch Covid-19 ausgelöste Wirtschaftskrise zu mildern. Denn Schätzungen der OECD besagen, dass die Corona-Krise die Wertschöpfung in den Industrieländern um etwa 25% verringern wird.

Berechnungen des Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge belief sich 2019 die weltweite, öffentliche Verschuldung auf 83% der Wirtschaftsleistung. Schätzungen zufolge wird sich diese Quote 2020 gegen 100% bewegen. Die Konjunkturprogramme der G20-Länder belaufen sich bereits auf fast 10% im Verhältnis zum BIP 2019. Gleichzeitig bewirken die Massnahmen zur Eindämmung von Covid-19 einen Angebots- und Nachfrageschock. Für 2020 rechnet der IWF beispielsweise mit einem Einbruch der Weltwirtschaft um 3%. Effektiv gültige Zahlen zu nennen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

Die Herausforderungen

Das Dilemma liegt nun darin, dass sich einerseits grosse Schuldenberge auftürmen und andererseits Einnahmenquellen stocken. Der IWF weist bereits darauf hin, dass Regierungen zwar durchaus grosszügig sein sollen in dieser Zeit, aber auch eine saubere Buchhaltung führen sollen – denn irgendwann kommt der Tag der Abrechnung. Und das Virus ist noch nicht überwunden. Die Situation wird verschärft von einer Geldpolitik, die heute funktionieren mag, weil derzeit keine unmittelbare Inflationsgefahr besteht. Auf mittelfristige Sicht aber erhöht sie die Gefahr der Marktverzerrung und Blasenbildung in Sachwerten. Und die Leitzinsen von FED und EZB bewegen sich bereits um den Nullbereich. Damit wird Sparern und Vorsorgesystemen die Grundlage entzogen, Kapital aufzubauen. Zudem werden die Kriterien der Ankaufprogramme für Risikopapiere gelockert. Mit der Finanzkrise sind die Bilanzen der Notenbanken kontinuierlich aufgebläht worden, nun setzt sich dieser Gang fort.

Verknüpft man die geldpolitische Lage mit der schrumpfenden Wertschöpfung, den schnell anwachsenden Staatsschulden und berücksichtigt man dabei noch die Verschuldungsquote der Unternehmen und Privathaushalte, so zeigt sich ein sehr zerbrechliches Zukunftsbild. Denn mit den aktuellen Manövern engen sich FED und EZB ihren Gestaltungsspielraum immer mehr ein, so dass sie, wenn sich die Verschuldungsspirale nicht mehr drehen kann, handlungsunfähig sein werden.

Vorausschauend planen

In diesem Umfeld ist es wichtig, mit Bedacht zu agieren. Irgendwann werden Staaten das Geld, das sie jetzt ausgeben, wieder einnehmen müssen. Sie werden nicht umhinkommen, die Einnahmenquellen auszubauen. Bereits werden neue Steuerarten und Abgaben diskutiert. Auch der regulatorische Druck wird zunehmen und der Druck auf «offshore», mittlerweile ein Synonym für private Vermögen, wird sich weiter verschärfen. Die Realisierung eines weltumspannenden Vermögensregisters ist zwar noch in weiter Ferne, aber es zeigt doch eine Richtung an, in die die Welt sich entwickelt. Es gilt deshalb, vorzusorgen und das eigene Vermögen vorausschauend zu planen und zu strukturieren, damit es gegen die zukünftigen Herausforderungen aller Art abgesichert ist.

Damit eine Vermögensstruktur langfristig und über Ländergrenzen hinweg hält, muss sie den langfristigen Zielen, Anforderungen und Lebensumständen einer Familie entsprechen und gleichzeitig auch die relevanten gesetzlichen, regulatorischen, steuerlichen, wirtschaftlichen und unternehmerischen Erfordernisse berücksichtigen. Jede Vermögenssituation ist anders. Deshalb ist es wichtig, dass eine Vermögensstruktur passgenau auf den Kunden zugeschnitten und dennoch derart flexibel ausgestaltet ist, dass sie auch in der Zukunft an sich verändernde Rahmenbedingungen angepasst werden kann.

Anton von Seilern-Aspang
Mitglied der Geschäftsleitung

Unauffällig entwickelt sich ein Megaprojekt, das weitreichende Konsequenzen haben und einen signifikanten Eingriff in die finanzielle Privatsphäre eines jeden Einzelnen darstellen wird. Die Rede ist vom Global Asset Registry, das unter der Leitung der Ökonomen Joseph Stiglitz, Thomas Piketty und Gabriel Zucman vorangetrieben wird. Deren Vision ist es, den verborgenen Reichtum der Nationen aufzuspüren. Mit welchen Konsequenzen?

Mehr Gleichheit und Gerechtigkeit

Stellen Sie sich vor, alles, was Sie besitzen und erwerben, fliesst unter Angabe Ihres Namens, Ihres Wohnorts und Ihrer Steuernummer in ein Vermögensregister ein. Weltweit kann jeder Einsicht nehmen und die Informationen zu Ihren Besitztümern abrufen. Was halten Sie davon?

Unter der Leitung der Independent Commission for the Reform of International Corporate Taxation (ICRICT), der Piketty sowie Stiglitz und Zucman angehören, wird an einem weltumspannenden, zentral geführten Vermögensregister gearbeitet. In einem ersten Global Asset Registry Workshop, der im Juli 2019 in Paris stattfand, wurden zahlreiche Ideen dafür gesponnen. Grundstücke, Häuser, Wohnungen, anderer Immobilienbesitz, Autos, Bankkonten, Lebensversicherungen, Safeinhalte – ausnahmslos alle Arten von Vermögen könnten langfristig in dieses Register einfliessen, das möglichst uneingeschränkt beziehungsweise öffentlich zugänglich sein soll.

In der Roadmap for a Global Asset Registry (GAR) argumentiert die ICRICT das Projekt damit, dass die herrschende Vermögensungleichheit eine ernsthafte Gefahr für Wirtschaft, Gesellschaft und Demokratie darstelle. Worin diese Gefahr genau besteht, führt sie nicht aus. Aber die Lösung sieht sie in der lückenlosen Offenlegung von Vermögensbesitz. Die ICRICT gesteht zwar ein, dass das effektive Ausmass der Vermögensungleichheit unbekannt ist. Sie erhofft sich aber, mit dem GAR einen verborgenen Reichtum an die Oberfläche bringen und dann das Ausmass der Vermögensungleichheit aufzeigen zu können. Dazu will sie die über das GAR zu erhebenden Vermögensdaten mit jenen verknüpfen, die bereits über existierende Instrumente gesammelt werden – beispielsweise dem Common Reporting Standard, dem Begünstigungsregister oder dem Country-by-Country-Reporting – oder die in anderen nationalen Registern enthalten sind. Allfällige weitere Daten könnten dann in einem späteren Schritt zusätzlich erhoben werden. In diesem Projekt wird es als zielführend erachtet, Vermögensbesitz möglichst bis zu seinem Ursprung zurückverfolgen zu können.

Im Sinne des Gemeinwohls

Das Streben nach umfassender Vermögenstransparenz begründet die ICRICT damit, dass sie einen «gebrochenen Gesellschaftsvertrag» wiederbeleben wolle, nach dem Privateigentum nur Schutz vor dem Gesetz erhält, wenn als Gegenleistung Eigentumsverhältnisse offengelegt und geltende Steuern gezahlt werden. Die Begründung deutet darauf hin, dass sie einem «Contrat Social» nacheifert, bei dem der Gemeinwille und das Gemeinwohl über allem stehen und individuelle Rechte und Güter diesem Gemeinwillen und Gemeinwohl unterzuordnen sind. Ungleichheit von Besitz wird zur Ungleichheit unter den Menschen, scheint die Überzeugung zu sein. Im Umkehrschluss bedeutet das aber, dass für individuelle Handlungs- und Entscheidungsfreiheiten und auch für Eigentumsrechte kein Raum mehr bestünde.

Politische Entscheidungsträger sind eine wichtige Zielgruppe. Ihnen möchte die ICRICT eine Grundlage liefern, um – wie in der GAR-Roadmap ausgeführt wird – eine Diskussion über den gewünschten Grad der Ungleichheit zu erleichtern und eine angemessene Besteuerung zu unterstützen. Im Weiteren sieht die ICRICT das GAR als Instrument, um Kriminalität und Machtmissbrauch zu unterbinden; Steuerbehörden oder Bürger korrupter Staaten sollen gegen ihre Regierungen vorgehen können. Der Vorteil für Normalbürger oder Wirtschaftstreibende wird mit der vollumfänglichen Transparenz und der daraus resultierenden Annehmlichkeit argumentiert, in Zukunft beispielsweise bei Steuererklärungen nur noch die Unterschrift leisten zu müssen. Die Angaben zu Hab und Gut wären bereits zentral gespeichert.

Welche Rolle spielt Covid-19?

Die Argumentation des Projekts stützt sich über weite Strecken auf Schätzungen und Vermutungen. Es folgt der weit verbreiteten Annahme, dass die «Reichen» immer reicher und die «Armen» immer ärmer würden, weil ein gewisser Prozentsatz des weltweiten Vermögens auf einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung entfällt und dieser Prozentsatz ausschlaggebend für alle gesellschaftlichen Probleme und Ungerechtigkeiten sei. Darauf baut die Vorstellung, dass Gerechtigkeit sich dann einstellt, wenn alle gleich viel haben. Doch geht es nicht viel eher darum, dass Menschen aus der Armut herausgelangen können und überhaupt die Chance auf eine positive Entwicklung ihres Lebensstandards haben, anstatt dass alle gleich viel oder im Umkehrschluss gleich wenig haben? In Diskussionen über Reich und Arm wird oft nicht berücksichtigt, dass sich die Armut in den vergangenen Jahrzehnten weltweit wesentlich verringert hat, wie Erhebungen der Weltbank und anderer Organisationen bestätigen, und dass der Lebensstandard heute allgemein deutlich höher liegt.

Die wegen Covid-19 initiierten Massnahmen allerdings könnten die positive Entwicklung im Bereich der Armut unterbrechen, sie werden nachhaltig Spuren in Wirtschaft und Gesellschaft hinterlassen. Über den Globus verteilt wird sich die soziale, gesellschaftliche und wirtschaftliche Wohlstandsentwicklung abschwächen und Armut wieder ansteigen lassen. Das Virus wird da und dort auch dazu verleiten, die Einschränkung von Grundrechten beizubehalten und die Kontrolle über Bürger zu verstärken. Stellt man diese Entwicklungen den mit dem GAR angestrebten Zielen gegenüber, zeigt sich ein komplexes Zukunftsbild: Die Möglichkeiten, das Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, werden schwinden. Das Recht, rechtmässig erworbenes Eigentum zu besitzen, zu nutzen, darüber zu verfügen und es weiterzuvererben, wird schrittweise beschränkt werden. Behörden und zentral geprägte Organisationen hingegen werden einen grösseren Handlungsspielraum erhalten.

Was heisst das für die Zukunft?

Die Welt bewegt sich in einem herausfordernden Zeitalter. Der Anspruch auf Gleichheit und Gerechtigkeit blendet aus, dass in einer Welt, in der alle gleich sind, kein Fortschritt mehr entstehen kann. Um es mit den Worten von Friedrich A. von Hayek zu verdeutlichen: «Eine soziale Marktwirtschaft ist keine Marktwirtschaft, ein sozialer Rechtsstaat kein Rechtsstaat, ein soziales Gewissen kein Gewissen, soziale Gerechtigkeit keine Gerechtigkeit.» Warum? Weil mit dem Wort «sozial» persönliche Freiheitsrechte schrittweise aberkannt werden.

Ob und wie sich das GAR-Projekt wirklich etablieren wird können, hängt letztlich davon ab, wie sehr sich die Politik, insbesondere der westlichen Demokratien, an rechtsstaatliche Prinzipien halten wird – denn ein solches Projekt greift das Prinzip des Rechtsstaats und Personenrechts an. Und auch, wie bewusst sich jeder Einzelne der Gefahren wird, die von einer solch umfassenden Transparenz ausgehen. Ein weltumspannendes Vermögensregister würde weder Kriminalität zum Erliegen bringen, noch die Kluft zwischen Arm und Reich schliessen oder Ungleichheit beseitigen. Vielmehr würde es grundlegende Menschenrechte ad absurdum führen und jeden Bürger zur Schau stellen. Sozialer Fortschritt und gesellschaftlicher Wohlstand würden zerstört, weil privates Vermögen zerstört würde.

Realismus statt Klischees

In der GAR-Roadmap wird auch argumentiert, dass Offshore-Strukturen über Stiftungen oder Trusts die Existenz von Vermögenseigentum verborgen hielten und der Steuerhinterziehung, Steuerumgehung oder Finanzdelikten einen fruchtbaren Nährboden bieten würden. Hier scheinen die Urheber die Entwicklungen der letzten Jahre auf dem Gebiet der Steuerkonformität und der Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung willentlich zugunsten ihres Projekts zu negieren.

Der Sinn und Zweck von Stiftungen, Trusts oder anderen Rechtsformen liegt darin, Vermögenswerte derart zu organisieren, dass sich damit unternehmerische, familiäre oder gemeinnützige Ziele und Vorhaben umsetzen lassen. Dies setzt aber voraus, dass Vermögen erhalten bleibt und geschützt wird, beispielsweise vor den Gefahren, die sich aus gegenwärtigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen auftun. Stiftungen und Trusts sind Instrumente, mit denen Vermögenswerte langfristig erhalten und einem Zweck entsprechend ausgerichtet werden können – damit auch kommende Generationen eine Perspektive haben.

Das neue Jahrzehnt hat mit Covid-19 deutlich gemacht, dass alles möglich und nichts unveränderlich ist. Von einem Tag auf den anderen wurden offene Grenzen geschlossen und das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben wurde zum Stillstand gebracht – weltweit. Ein paar Monate später sehen wir uns einer neuen Realität gegenüberstehen, die Folgen der Krise werden deutlich sichtbar.

Covid-19 hat zu einer grossen Verunsicherung in der Gesellschaft geführt. Die Gefahr von Seuchen ist plötzlich wieder real. Um eine mögliche Ansteckung mit dem Virus zu vermeiden, ist man zu Konzessionen bereit. Über den Globus verteilt wird die Privatsphäre gelockert, um im Gegenzug über Apps eine etwas grössere Sicherheit zu erhalten. Milliardenhilfen werden stillschweigend hingenommen, auch wenn ungewiss ist, wie man sie in der Zukunft finanzieren und zurückzahlen soll. Die Frage nach den mittel- und langfristigen Konsequenzen wird im Moment nicht akzeptiert. Sie wird als Zeichen eines mangelnden Gemeinschaftssinns gewertet. Dennoch muss es gestattet sein, sie zu stellen.

In Zeiten von Covid-19 gilt Solidarität als oberstes Gebot der Stunde. Dies soll den Zusammenhalt und das Vertrauen in der Gesellschaft stärken und helfen, diese Zeiten besser zu überwinden. Problematisch wird es aber dann, wenn Solidarität dazu genutzt wird, um bürgerliche Grundrechte zu unterlaufen, Bürokratie auszubauen, Unternehmertum zu behindern oder die Demokratie zu schwächen, beziehungsweise mithilfe des Virus und dem Ruf nach Solidarität die Kontrolle über den Einzelnen zu erhöhen. Denn ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass temporäre Massnahmen zum Dauerzustand mutieren können. Paradoxerweise wird Solidarität aber dann ausser Acht gelassen, wenn es um die Zukunft der jüngeren Generationen geht, die die finanziellen und anderen Konsequenzen tragen werden müssen. Könnte die Bedrohung durch das Virus unter Umständen mittel- und langfristig von den Konsequenzen der Massnahmen, die wegen des Virus ergriffen werden, in den Schatten gestellt werden?

Wir alle – ob Jung oder Alt, Privatperson, Familie, Unternehmer, Wirtschaftsführer oder Politiker – sollten uns mit den Folgen der mit dem Virus initiierten Krise auseinandersetzen und dann entscheiden, welches langfristig der richtige Weg ist: Einschränkungen, Kontrolle und Fremdbestimmung oder Unternehmertum, Vertrauen und Selbstbestimmung? Es ist an der Zeit, sich stärker denn je mit diesen Werten zu befassen und unsere Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme derart auszurichten, dass auch kommende Generationen Perspektiven haben und die Zukunft unter dem Einfluss des Virus nicht unnötig verspielt wird.

Gisela von und zu Liechtenstein
Mitglied der Geschäftsleitung

Die Welt kann auf ein goldenes Zeitalter zurückblicken. Massgebend dafür waren das Konzept der freien Marktwirtschaft und das Bewusstsein für ein Miteinander. Doch wie wird die Zukunft aussehen? Die Stimmen der Gleichmacherei werden immer lauter und ein Anspruchsdenken immer stärker. Erfahren Sie mehr dazu in diesem Newsletter und auch, wie es Liechtenstein gelungen ist, sich zu einem erfolgreichen Wirtschaftsstandort entwickeln zu können.

In etlichen Ländern existieren Gesetze, die das Recht auf Privateigentum und Privatsphäre eingrenzen und die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten für das eigene Vermögen vermehrt einschränken. Warum nun aber die Gestaltungsfreiheit  wertgeschätzt werden muss, erläutert dieser Beitrag, der in der Wochenzeitung www.wirtschaftregional.li erschienen ist.

Digitaler Fortschritt, Eigentumsrechte, Treuhandtätigkeit - wo steckt da der Zusammenhang? Mit dieser Frage befasst sich der aktuelle Artikel, der im führenden Branchenmagazin Trusts & Trustees erschienen ist. Eine Treuhandtätigkeit geht weit über die reine Vermögensverwaltung hinaus. Deshalb wird es unablässlich sein, sich mit dem digitalen Fortschritt zu befassen. Denn im Zeitalter der Digitalisierung bedeutet Vermögensschutz auch, die Chancen und Risiken zu identifizieren, die mit der Digitalisierung einhergehen.

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Im Interview mit Doris Quaderer erklärt S.D. Prinz Michael von und zu Liechtenstein in seiner Funktion als Vorstandsmitglied der liechtensteinischen Treuhandkammer, wie die Aufsicht am Finanzplatz Liechtenstein funktioniert und wie sich der Finanzplatz Liechtenstein über die vergangenen Jahre entwickelt hat. Das Interview ist auf www.volksblatt.li erschienen.

Das sogenannte Begünstigtenregister (Beneficial Ownership Register) öffnet ein neues Kapital im europäischen Kontroll- und Überwachungsmassnahmenkatalog. Dieser Beitrag beleuchtet die Hintergründe zum Trend nach mehr finanzieller Transparenz.

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Im zweiten Halbjahr 2017 wird die liechtensteinische Steuerverwaltung erstmals Daten mit 27 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union austauschen. In diesem Newsletter erfahren Sie, was die Informationen im Rahmen des automatischen Informationsaustauschs (AIA) beinhalten und was er für liechtensteinische Vermögensstrukturen bedeutet.

Die liechtensteinische Stiftung lässt mittlerweile auf neunzig Jahre Erfahrung und Praxis blicken. Sie zeichnet sich aus als Instrument für eine verantwortungsvolle Vermögensführung, die von Weitsicht geprägt ist. Dennoch muss die liechtensteinische Stiftung immer wieder gegen Klischees antreten. Warum ist dem so?

Der Automatische Informationsaustausch (AIA) im Gespräch: die zentralen Inhalte zum automatischen Informationsaustausch hinsichtlich Steuerinformationen, für einmal auf eine andere Art und Weise vermittelt.

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Viele Gebiete Europas erscheinen als das Paradies auf Erden. Die Realität offenbart eine andere Sichtweise. Es wäre an der Zeit, wieder vermehrt über den Wert von Werten nachzudenken. Ein exklusives Essay von Graf Francis von Seilern-Aspang verfasst für die Finanzinformationsplattform www.finews.ch

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Was bedeutet Vermögensschutz im Zeitalter von Big Data? Ein Essay, das dieser Frage gewidmet ist und auf www.finews.ch erschienen ist.

Ein Interview, erschienen auf www.finews.ch, mit Einsichten in eine Zukunftsvision für die Vermögensbetreuung im Sinne der Wealth Preservation. Denn für eine langfristige Vermögenssicherung benötigt es eine anders gelagerte Expertise als in der Vermögensverwaltung.

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